LANDURLAUB BRANDENBURG 2023

Oderbruchbahn-Radweg Von Baudenkmälern, Kirchen, Kolonistendörfern bis Heimatstuben – der Oderbruchbahn-Radweg nimmt Sie mit auf eine schöne Erkundungstour. Ein halbes Jahrhundertwar die einstige Bahnstrecke die Lebens­ ader in der Region, verband große und kleine Orte sowie die 18 Zuckerfabriken des Oderbruchs, weshalb sie auch „Rübenbahn“ genanntwurde. AbWriezen folgt man demWegweiser mit grüner Bahn- trasse mit blauem Band undweißem Fahrradsymbol auf gelbemGrund. Erster Halt ist in Neulietzegöricke, im ältesten Kolonistendorf des Oderbruchs, das einst vor allemvon Süddeutschen und Österreichern besie- deltwurde. Besichtigen können Sie dort die Dorfkirche mit Ausstattung von 1840, historischeWohnhäuser mit Stallgebäude, den ehemaligen Dorfkrug und den Viersei- tenhof mit Taubenhaus. Wer noch eine Stärkung braucht, schaut im Kolonisten-Café vorbei oder plant schon mal die Gaststätte Zum FeuchtenWilli für den Abend ein. Richtung Oder radelt man entlang einer Sumpf- und Moorlandschaft, dem sogenannten Bruch, welches der Region ihren Namen gibt. An der Oder können Sie oben auf demDeich mit Sicht nach Polen radeln oder auf dem breiterenWeg etwas tiefer. Nach etwa 15 Kilometern ragt vonWeitem schon sichtbar der alte Verladeturm in Groß Neuendorf aus der Landschaft. Der Kulturhafen hält für Gäste außergewöhnliche Schlafstätten bereit. In histori- schen Bahnwaggons genießt man den Blick auf die Oder mit ihrer vielfältigen Tierwelt. Fernglas nicht vergessen! Die nächsten zehn Kilometer führt derWeg ein Stückchen wegvon der Oder. Alleine ist man hier nicht. Kuhherden und Ziegen beleben dieWeite des Landes. Über Golzow, mit dem empfehlenswerten Filmmuseumder Langzeit- dokumentarfilmreihe „Wir Kindervon Golzow“, radelt man nach Seelowmit seinemursprünglich erhaltenen Typenbau-Bahnhof. Tipp: In der Tourist-Information kön- nen Sie nachVorbestellung eine frisch gepackte Picknick- tasche mit Oderbruch-Gemüse und regionalen Produkten abholen. In Seelow können Sie mit der Regionalbahn 60 zurück nachWriezen fahren oder die Tour nach Fürsten- waldeverlängern. Auf der noch rund 35 Kilometer langen Strecke passieren Sie die Komturei Lietzen, die 1200vom Templerorden gegründetwurde. Heute ist der Agrarbe- trieb außerdemFreilandlabor für mehr Biodiversität und Artenvielfalt. Tipp Ab Lietzen entweder dem Oderbruchbahn-Radweg folgen zum Bahnhof Fürstenwalde/Spree oder weiter nach Müncheberg. Wer gerne historisch reisen möchte, steigt in Dahmsdorf bei Münche- berg in die Buckower Kleinbahn, die gerade ihr 125-jähriges Jubiläum feierte. Oder Sie nehmen die Regionalbahn 26, die Sie in der gleichen Zeit nach Küstrin-Kietz bringt. Dort geht es über die Grenze nach Polen. Sehenswürdigkeit ist die Ruine der Festung Küstrin neben den Resten der Altstadt, um und über die sich heute friedlich Pflanzen ranken. i Daten Länge: rund 120 Kilometer Dauer: 2 Tage Wegweiser: grüne Bahntrasse der Oderbruch­ bahn mit blauem Band auf gelbem Grund Streckeninfo: asphaltierte Radwege, abschnittswei­ se über Waldwege und verkehrsarme Nebenstra­ ßen. Rund 14,5 Kilometer verlaufen direkt auf der alten Bahntrasse. Übernachtungsmög- lichkeiten: Bahnwaggons (Groß Neuendorf), Strand­ bad & Camping Oderbruch (bei Seelow), Seecamp am Oderbruch (bei Lietzen), Radler’s Hof (direkt am Oder-Neiße-Radweg) Der Radweg führt einige Kilometer auch auf den Deichen Übernachten im histori- schen Bahnwaggon in Groß Neuendorf (l.). Die Gedenkstätte See- lower Höhen erinnert an die größte Schlacht des Zweiten Weltkrieges auf deutschem Boden (r.) Fotos: Seenland Oder Spree / Florian Läufer (2), Seenland Oder Spree / Angelika Laslo Frankfurt (Oder) Müncheberg Seelow Fürstenwalde / Spree Wriezen 10 LANDURLAUB BRANDENBURG WUNDERBAREWEGE

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