LANDURLAUB BRANDENBURG 2025
Fotos: SPSG, Erlenhof imOderbruch (2) Schlafplatz von März bis Oktober zur Ver- fügung stellt. Eine originellewie praktische Idee. Schließlich nutzenWanderschäfer diese Wagen schon seit Jahrhunderten. Auf denwenigen Quadratmetern findet alles Platz, was man für eine ge- mütliche Nacht braucht. In Letschin gibt es Frühstück in einer urigen Blockhütte, nachmittagswerden Gäste mit Kaffee und Kuchenversorgt und am Abend darf es gerne ein GläschenWein unter dem Sternenhimmel sein. Im Hofladen dreht sich natürlich alles um die Hoftiere: Das Angebot reicht von Fleisch über Ziegenkäseprodukte bis hin zu handgestrickten Socken, Schals, Mützen oder Schafmilchseifen und -kosmetik. Sie möchten lieber selbst ein Mitbringsel kreieren? Kein Problem. Die Hof- besitzer lassen sich beim Spinnen nicht nur gerne über die Schulter schauen, Gäste dürfen sich auch selbst ans Spinnrad setzen. Aktive leihen sich am besten ein E-Bike aus, erkunden die Oderbruch-Region und halten auf demOder-Neiße-Radweg Ausschau nach Schafen oder Kühen auf deutscher oder auch polnischer Seite. Sorglos grasen im Park Sanssouci Ein Hingucker sind die Gotlandschafe im Park Sanssou- ci in Potsdam. Seit 2018 setzt die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg die ursprüng- lich aus Schweden stammende Hausschafrasse für die Beweidung ein. Charakteristisch sind ihre schnecken- förmigen Hörner, die beide Geschlechter zieren. Rund hundert Tiere grasen jedes Jahr von April bis November auf einer insgesamt 15 Hektar großen Fläche. Egal ob bei Kälte, Nässe oderWind – die Schlossschafe sindwider- standsfähig und aus den historischen Gärten nichtweg- zudenken – zur Freude aller Besucher. Übrigens sind die weiß getupftenWiesen kein unbekanntes Bild. Bereits in der Ära Friedrichs II. bis hin zu DDR-Zeiten haben Schafe im Park Sanssouci geweidet. Allerdingswaren das Merino- und keine Guteschafe, wie sie in Schweden bezeichnetwerden. Dass diese heute sorglos vor dem Freundschaftstempel oder dem chinesischen Teehaus grasen, hat nämlich eine bewegte Geschichte: Um dieWollqualität zu optimieren, wurden die Gotlandschafe im 18. Jahrhundert mit anderen Rassen gekreuzt – so lange, bis ihre prächtigen Hörner fastweggezüchtetwaren. Dank einiger schwe- discher Initiativen für den Schutz und die Erhaltung einer der ältesten Hausschafrassenvermehrten sie sich wieder und die ersten Schafe fanden ihrenWeg nach Ostdeutschland. Die erstenwurden übrigens für die Landschaftspflege auf der Ostseeinsel Börne/Werder vor Rügen eingesetzt. Heute gibt es deutschlandweit rund 2000 Gotlandschafe. Die Herde am Schloss hat aber sicherlich einen der schönsten Plätze bekommen. Fernglas nicht vergessen! Im Biosphärenreservat Flussland- schaft Elbe gibt es seltene Vogel- arten wie denWachtelkönig und denWendehals zu entdecken. UNSER TIPP Versteckt hinter einem Wäldchen kommt man den Hofbewohnern des Erlenhofs im Oderbruch ganz nah Auf dem Elbdeich sind die Schafe für den Hochwasser- schutz im Einsatz (l.). Auch im Schlosspark Sanssouci nimmt sich eine ganz besondere Herde der Rasenpfle- ge an: urige Gotland- schafe (unten) LANDURLAUB BRANDENBURG 27 TIERISCHE LANDSCHAFTSPFLEGER
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